Es war alles vorbereitet auf einen großen Fußballabend im Amsdorfer Sportzentrum „Peter Müller“. 144 zahlende Zuschauer wollten sich das erste Heimspiel gegen den SV Blau-Weiß Dölau nicht entgehen lassen. Die Vorfreude war im Seegebiet also zu spüren.
Nach den 90 Minuten gab es doch leider zumindest auf Amsdorfer Seite enttäuschende Gesichter. Mit 0:1 verlor man gegen die von David Brendel trainierte Mannschaft und muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten.
Das Spiel begann recht flott, doch richtige Chancen ergaben sich noch nicht. Aber man merkte den Gästen in der Anfangsphase an, dass sie nicht nur einen Mannschaftsausflug unter der Woche auf dem Plan hatten, sondern auch eine Idee wie man den Gastgeber ärgern kann. Tiefe stabile Verteidigung und schnelles Umschaltspiel waren die Prämisse. Die erste richtige Chance hatte jedoch das Team von Romonta Coach Farih Kadic, der die gleiche Aufstellung wie gegen Barleben aufbot. David Hotopp wurde nach einer Flanke von Max Paulus in Szene gesetzt, schoss aber den Ball nach sehenswerten Abschluss über das Tor.
Im Anschluss waren die Dölauer die bestimmende Mannschaft und in der 29. Minute passierte dann das, was sich zuvor schon abzeichnete. Nach einem Eckball wurde der Ball durch Stefan Horlbog auf Anass Ezziani per Kopf abgelegt und dieser fackelte von der Strafraumkante nicht lange und überwand David Tretropp im Tor, der gegen die tiefstehende Sonne einen schweren Stand hatte.
Leider wurde vom jungen Unparteiischen Lukas Müller zuvor ein deutliches schieben im Luftzweikampf von Vorlagengeber Stefan Horlbog übersehen, sodass dieser Treffer einen nicht ganz sauberen Beigeschmack hat. Das Amsdorfer Team schüttelte sich kurz, doch dann spielte man weiter mutig nach vorn und konnte durch Außenspieler Hotopp und Paulus immer wieder Bälle hinter die Abwehr schlagen. Kurz vor Halbzeitpfiff noch eine Szene der Aufregung. Nachdem sich wiederholt Hotopp auf der linken Seite durchsetzte und seine Hereingabe vom ersten Pfosten wieder zurück ins Feld sprang, konnte Max Paulus nur durch ein Foul am Ausgleich gehindert werden. Obwohl wahrscheinlich jeder der anwesende Zuschauer das Geräusch des Zusammenpralls gehört hatte, entschied der Schiedsrichter auf Ball gespielt und es ging weiter.
Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit verlagerte sich das Spiel immer weiter in die Hälfte der Gäste und das Romonta-Team drückte auf den Ausgleich. Dieser wäre durch Alexander Gründler nach gut 10 Minuten auch eigentlich gefallen, ja hätte eigentlich fallen müssen. Nachdem er nach einem langen Pass alleine aufs Tor zuging und den Torwart eigentlich schon überwunden hatte, wurde er im letzten Moment vom Abwehrspieler derart gestört, dass der Ball am Tor vorbeiging. Die Dölauer setzten nun noch mehr auf Konter. Sofiane Batoure hatte den zweiten Treffer auf den Fuß, scheiterte aber am Romonta-Keeper aus kürzester Distanz.
Mit Einwechslung von Marcell Siedler und Willi Jung kam noch einmal Schwung in die Partie und beide gaben ihrer Mannschaft nochmal zusätzliche Motivation, doch noch zum Ausgleich zu kommen. Doch an diesem Abend sollte es nicht so recht für die Gastgebende Mannschaft laufen. Zu viele Ungenauigkeiten und zu viel Unentschlossenheit bei allen Beteiligten ergaben das enttäuschende Ergebnis nach 90 Minuten. Man muss jedoch auch die Cleverness und Abgeklärtheit der Dölauer Abwehr anmerken, die es unserem Amsdorfer Team maximal erschwerten sich eigene Chancen zu erarbeiten.
Am Ende hatten sich das wohl die Amsdorfer alle ein bisschen anders vorgestellt, doch gegen diese abgeklärte Mannschaft fehlte es an Entschlossenheit, Kampf und Kreativität. So wird es gegen jede Mannschaft in der Verbandsliga schwierig, wenn bei diesen Attributen einige Prozentpunkte fehlen.
Doch ein Gutes hat die englische Woche dann doch, man hat wenig Zeit sich über vergebene Chancen zu ärgern. Schon am Samstag geht es weiter in der ersten Runde des Landespokals in Naumburg und schon am darauffolgenden Mittwoch in der Liga gegen den noch punktlosen Absteiger aus Bernburg.
Lichtblicke:
Max Paulus: Er war auf Amsdorfer Seite der Mann des Spiels. Die meisten Angriffe gingen über seine Seite und sorgte immer wieder für Gefahr. Lief 90 Minuten durch, seine Hereingaben jedoch manchmal zu ungenau.
Marcell Siedler: Nach seiner Einwechslung sofort ein wichtiger Faktor. Brachte mehr Körperlichkeit ins Spiel. Im Abschluss aber noch zu unglücklich
Lukas Kunze: Spielte zusammen mit seinen Nebenleuten gute lange Bälle. Ansonsten ohne Fehler in der Abwehr. Gewinnt immer mehr an Stabilität.
Aufstellungen:
1. FC Romonta Amsdorf: Tretropp, David – Paulik, Marcus – Sijaric, Anes(68. Jung, Willi) – Uhlmann, Robert – Butzmann, Tom – Paulus, Max – Kunze, Lukas – Odovic, Nikola – Hotopp, David(80. Khalid, Piran – Körtge, Janos(62. Siedler, Marcell) – Gründler, Alexander
Bank: Lindau, Victor – Hoffmann, Tim – Trainer: Kadic, Farih
SV Blau-Weiß Dölau: Ignorek – Amtage – Knaack – Drosihn(84. Brylok) – Horlbog(90. Jaba) – Sieb – Ezziani – Pultke – Dragon(80. Hilprecht) – Batoure(87. Hübner) – Kreideweiß
Bank: Deininger – Pfeifer – Trainer: Brendel
Tore: 0:1 Ezziani, Anass (29.)
Schiedsrichter: Müller, Lukas (Besiegdas Magdeburg) Zuschauer: 144
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