Bei perfekten Bedingungen fand am Samstag die
Achtelfinalpartie des Landespokals zwischen unserer Romonta-Elf und dem 1. FC
Merseburg statt. Im Vorfeld präsentierten die Gäste mit Matthias Zimmerling
einen neuen Trainer, der die Abwärtsspirale bei den Merseburgern aufhalten
soll. Auf Amsdorfer Seite schickte Trainer Farih Kadic seine stärkste Formation
aufs Feld. Jedoch tauschten Nikola Odovic und Eric Willer die Positionen,
sodass Letzterer mehr mit Defensivaufgaben beauftragt war.
Beide Mannschaften begannen das Spiel verhalten. Man merkte, dass sowohl
Amsdorf, als auch Merseburg nach den letzten Ligapartien nicht gerade vor
Selbstvertrauen strotzten. Dennoch waren es die Merseburger, die zunächst das
Spiel kontrollierten. Amsdorf hatte dagegen schon in der 8. Minute durch
Gründler die Chance zur Führung, doch er legte sich den Ball zu weit vor. Auch
im weiteren Spielverlauf war es die Heimelf, die geradliniger und
entschlossener aufs erste Tor spielte, währenddessen Merseburg einfallslos
wirkte. Eine weitere dicke Chance für Amsdorf ergab sich in der 21. Minute, als
Kunze einen Eckball zu zentral auf den Torwart köpfte. Bis zur Halbzeit
passierte auch nicht mehr viel, die Gäste hatten nur eine gefährliche Gelegenheit,
die jedoch am Tor vorbeiging. Das 0:0 zur Halbzeit ging so weit in Ordnung, da
beiden Mannschaften die entscheidende Durchschlagskraft fehlte. Dennoch konnte
man erkennen, dass unsere Romonta-Elf defensiv viel kompakter zu Gange war, als
noch in den vergangenen Partien.
Für den zweiten Durchgang hatte Trainer Farih Kadic seine Schützlinge scheinbar
gut eingeschworen, denn nun münzte man die wachsende spielerische Überlegenheit
auch in Tore um. Den Anfang machte Nikola Odovic, der in der 51. Minute den
viel zu weit vor dem Tor stehenden Gästekeeper mit einem Lupfer zum ersten Mal
überwinden konnte. Im Anschluss daran spielten sich die Männer in Grün-Weiß in
einen regelrechten Rausch und ließen Torchancen am laufenden Band folgen. Es
dauerte auch nicht lange und es rappelte ein zweites Mal im Karton. Nach einer
gut getretenen Ecke von Marcus Paulik brannte es lichterloh im Merseburger
Strafraum. Robert Uhlmann behielt aber den Überblick und schob den Ball über
die Linie. Nun merkte man den Gästen die Enttäuschung an und die Köpfe hingen
immer tiefer. Den Frust über dieses Spiel ließen sie nun mehrfach an den
Amsdorfer Spielern aus. Leider sanktionierte der Unparteiische diese und jene
Unsportlichkeit nicht immer korrekt. Davon unbeeindruckt spielte die Kadic-Elf weiter
munter nach vorn. So erhöhte Julius Schock nach Vorarbeit von Tom Butzmann zum
3:0. Butzmann mit einem starken Lauf auf der rechten Seite, fand mit seiner
scharfen Hereingabe Schock, der aus kurzer Distanz den Keeper keine Chance
lässt. Spätestens jetzt war der Drops gelutscht, denn die Gäste machten nicht
den Eindruck, hier noch einmal zurückzukommen. Ganz im Gegenteil, es folgte
sogar noch Tor Nummer 4 für Amsdorf. Eric Willer mit einem gut getimten
Steckpass auf den schnellen Philipp Stache, der den Keeper umkurvt und zum 4:0
einnetzen konnte.
Nun schaltete man einen Gang runter und verwaltete so gut es geht dieses
Ergebnis. In der Schlussphase rückte aber noch mal der ansonsten
beschäftigungslose David Tretropp in den Vordergrund. Nachdem er zunächst bei
einer Flanke kurz wackelte hielt er den Nachschuss mit einer Weltklasseparade.
Den traurigen Höhepunkt aus Gästesicht stellte dann noch ein kläglich
vergebener Elfmeter in der Nachspielzeit dar, nach welchem der Schiedsrichter
auch sofort das Spiel beendete.
Fazit:
Amsdorf zeigte nach einer längeren Durststrecke mal wieder ein sehr ansehnliches Fußballspiel. Man merkte allen Spielern an, dass sie gewinnen wollen und zeigten das dementsprechend in giftigen Zweikämpfen, welche die Gegner frustrierten. Auch im Angriff zeigte man sich selbst, welches Potenzial man hat und sollte daraus Selbstvertrauen schöpfen. Nächste Woche spielt man in Weißenfels, dies wird wahrscheinlich eine größere Herausforderung als Merseburg. Doch wenn man diese defensive Stabilität und Spielfreude aus diesem Spiel mitnimmt, ist auch hier etwas Zählbares zu holen.
Lichtblicke:
Eric Willer: ungewohnte Position für als defensiver Sechser, hatte aber viele Ballgewinne und führte wichtige Zweikämpfe, seine Pässe in die Offensive sind manchmal noch zu überhastet
Robert Uhlmann: Zusammen mit Lukas Kunze einen abgeklärten Auftritt hingelegt, Krönung das 2:0, gegen Weißenfels muss die Mannschaft leider auf ihn verzichten
Aufstellung
1. FC Romonta Amsdorf: D. Tretropp, T. Butzmann, L. Kunze, M. Paulik, R. Uhlmann, D. Hotopp, N. Odovic, A. Gründler (60. M. Amari), J. Schock (74. J. Teuscher), P. Stache, E. Willer (72. M. Siedler)
Bank: E. Deininger, V. Lindau Trainer: F. Kadic
1. FC Merseburg: G. Gibki, M. Kürschner, P. Mittler, S. Ronneburg, A. Aljindo, T. Bageritz, N. Luczkiewicz, D. Muca (46. D. Engojan), W. Pertuch (74. L. Gkouvas), B. Shoshi (58. M. Bite), K. Silvestrovs (58. M. Bellair)
Bank: J. Müller Trainer: M. Zimmerling
Tore: 1:0 (50. N. Odovic), 2:0 (57. R. Uhlmann), 3:0 (64. J. Schock), 4:0 (72. P. Stache)
Schiedsrichter: C. Bethke (Gerwisch) Zuschauer: 100
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